Heute möchte ich euch eine weitere Autorenkollegin vorstellen: Sabrina Kyrell (der Link führt zu ihrer Homepage). Sie schreibt am liebsten abenteuerliche Geschichten und Thriller, aber auch die Liebe findet Platz in ihren Büchern. Herzlich willkommen, Sabrina, schön, dass du mir ein paar Fragen beantworten möchtest!
Lia: Möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen?
Sabrina: In meinem Hauptberuf schicke ich Menschen in die ganze Welt. Meine eigenen zahlreichen Reisen in fremde Länder haben meine Fantasie in Gang gesetzt, aber erst mit 50 begann ich „ernsthaft“ zu schreiben. Verwurzelt in meiner Wahlheimat Rheinhessen, lade ich meine Leser/innen seitdem ein, mit meinen Geschichten spannende Abenteuerreisen zu unternehmen.
Lia: Du veröffentlichst deine Romane selbst, bist also Selfpublisherin, was sind die Vor- und Nachteile für dich?
Sabrina: das kann ich kurz und knapp beantworten:
Vorteil: ich kann alles selbst entscheiden – Titel, Cover, Klappentext
Nachteil: ich muss (fast) alles selbst machen
Lia: Bist du akribische Planerin oder schreibst du eher aus dem Bauch heraus und lässt dich von deinen Figuren führen?
Sabrina: beides… bei meinen Liebesromanen „Mauern um Dein Herz“ schrieb ich einfach drauflos; Gina war die erklärte Protagonistin, nicht sympathisch, aber mit einem klaren Ziel vor Augen; und dann kam ihre Freundin Jenny ins Spiel und machte mir mit ihrer Lebensfreude einen Strich durch die Rechnung.
In meinem derzeitigen Projekt, einer Fortsetzung der Fantasy-Geschichte „Die Legende von Bartak“, arbeite ich mit einem Plan. Es sollen noch mehrere Teile folgen, daher muss ich wissen, wohin die Story führen soll.
Lia: Wie stellst du dir deine Figuren vor? Hast du Vorbilder? Arbeitest du mit Steckbriefen?
Sabrina: Die Menschen in meiner Umgebung haben immer ein kleines bisschen Angst, dass sie in einem meiner Romane vorkommen, aber das müssen sie nicht. Ich nehme höchstens einige Eigenheiten und verarbeite sie…
Zu Beginn eines Romans habe ich nur eine ganz grobe Vorstellung von meinen Figuren, doch beim entwickeln der Story kommen immer mehr Details dazu. Damit ich die nicht vergesse, benutze ich eine selbst gebastelte Excel-Datei.
Lia: Könntest du dir vorstellen, auch in anderen Genres zu schreiben?
Sabrina: Obwohl man „Abenteuer & Action“ als Überbegriff für meine Romane nennen könnte, gehören sie dennoch zu unterschiedlichen Genres: Thriller, Liebesroman, Fantasy und Science-Fiction.
Lia: Erinnerst du dich an ein erstes Lieblingsbuch, das dich schon als Kind begeistern konnte?
Sabrina: Ich habe mit Hanni und Nanni vom Leben im Internat geträumt und bin mit Winnetou über die Prärie geritten, aber das eine Lieblingsbuch? Wenn überhaupt, dann „Der verräterische Smaragd“, der mich so beeindruckt hat, dass ich mehrfach nach Indien reiste und die vierteilige Surya-Mahal-Serie schrieb.
Lia: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Sabrina: Als Kind habe ich „phantasiert“ und als Jugendliche kleine Geschichten geschrieben, die man heute als Fanfiction bezeichnen würde (ich war eine süße Komtesse, eine gefährliche Piratin und Winnetous geliebte Tochter). Lange Zeit habe ich die Schreiberei quasi vergessen und erst mit 50 wiederentdeckt.
Lia: Mit „The Roman Coin“ gibt es sogar einen englischsprachigen Roman von dir. Wie kam das?
Sabrina: Das war so eine Schnapsidee. Ich wollte auf allen Märkten präsent sein, ein größeres Publikum erreichen. Aber ich musste feststellen, dass man auch mit guten bis sehr guten Englischkenntnissen nicht einfach so einen ganzen Roman schreiben kann.
Lia: Wie hast du das kreative Schreiben gelernt? Vielleicht an Workshops oder Seminaren teilgenommen oder Schreibratgeber gelesen oder hast du dir alles selbst beigebracht?
Sabrina: Ich habe es einfach getan, habe einfach geschrieben nach dem Motto: learning by doing. Ich habe im Netz recherchiert, Blogs und Newsletter abonniert und das Gelernte direkt umgesetzt. Lesen ist wichtig und das Feedback von Leser/innen und Kolleg/innen annehmen.
Lia: Woran arbeitest du im Moment?
Sabrina: Ich habe derzeit mehrere Projekte. Teil 2 und 3 meines Indienthrillers bekommen ein neues Cover, wie schon Teil 1 „Geld, Macht, Tod“. Dann arbeite ich am Buchsatz von „Mauern um Dein Herz – Nur das halbe Glück“, damit dieses Jahr auch noch das Taschenbuch herauskommen kann. Und wenn die Zeilen von meinen Augen tanzen, schreibe ich am Manuskript für die Fortsetzung der Fantasy-Reihe.
Lia: Mitte August erschien dein neuster Roman „Mauern um dein Herz: Nur das halbe Glück“. Worum geht es da?
Sabrina: Dies ist der zweite Teil meiner zweiteiligen Liebesroman-Serie. Der begehrte Junggeselle Ricardo wird verhaftet. Die Freundinnen Gina und Jenny reagieren darauf völlig unterschiedlich.
Gina sagt: ich hab’s dir ja schon immer gesagt; dem Typen kannst du nicht trauen! Jenny jedoch glaubt an seine Unschuld.
Dann wird Ginas frühere Beziehung zu Ricardo in der Presse breitgetreten und dies zieht sie in einen Strudel hinein. Ihr Weg scheint nur eine Richtung zu kennen: nach unten.
Lia: Wie viele Bücher hast du schon geschrieben? Dazu zählen auch solche, die das Wort „Ende“ haben könnten, aber vielleicht noch nicht druckreif sind, weil noch nicht überarbeitet.
Sabrina: Veröffentlicht sind 10 Romane und Kurzromane. Die Manuskripte von 2 Romanen sind als erste Version geschrieben und die Ideen von X weiteren in meinem Kopf…
Lia: Ich persönlich liebe ja Steckbriefe und jetzt ist es schon eine feste Tradition, dass ich am Ende eines Interviews auch ein paar Steckbrieffragen stelle, hier kommen sie also:
Welches Buch liegt auf deinem Nachttisch? Keines. Ich lese nicht im Bett.
Lieblingsschriftsteller*in? Das war schon immer abhängig von bestimmten Phasen, zum Beispiel waren das Victoria Holt, Iny Lorenz, Barbara Wood. Heute lese ich eher querbeet, gern aber die Romane von Kolleginnen, die ich auch persönlich kenne.
Lieblingsbuch? „The Far Pavilions“ von M. M. Kaye
Lieblingsmusik? Dire Straits, Amy MacDonald, Adele, Bryan Adams, Queen…
Lieblingslied? Du ahnst es vielleicht schon: das ist von meiner Stimmung abhängig
Lieblingsfilm? Ich habe schon viel zu viele Filme gesehen, um einen Lieblingsfilm zu haben, aber Action und Fantasy sehe ich sehr gern
Lieblingsserie(n)? Spontan fällt mit „Game of Thrones“ ein oder „Vikings“, ansonsten mag ich Serien nicht so gern.
Lieblingsort? Mein Garten; da kann ich herrlich entspannen.
Lieblingsessen? Alles, was mit Gemüse zu tun hat, aber ich verachte auch nicht ein gutes Stück Fleisch
Lieblingsgetränk? Wein, jung und fruchtig
Hobbies? Radfahren, Wandern, Reisen
Lieblingstier? Die Katze, weil sie stolz und anschmiegsam ist
Lia: Vielen Dank für das nette Interview!
Sabrina: Danke, liebe Lia, für Deine Fragen. Du hast mich ab und zu ganz schön ins Grübeln gebracht 😊 Ich werde versuchen mich zu revanchieren.
Sabrina in Indien