Interview mit Bettina Lausen und Tina Lundgren

Ihr Lieben, heute habe ich meine DELIA-Kollegin Bettina Lausen und gleichzeitig auch Tina Lundgren zu Besuch. ;-) Bettina schreibt historische Romane, mal einen Krimi und als Tina Lundgren neuerdings auch Thriller. Jetzt im August erscheint „Das Geheimnis der Reformatorin“ im emons Verlag.

 

Lia: Herzlich willkommen, Bettina! Möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen?

 

Bettina: Hallo Lia! Danke, dass du mich interviewst. Ich bin Jahrgang 1985 und Mutter von zwei Töchtern. Wir leben im Bergischen Land, ich komme jedoch gebürtig aus dem Sauerland. Wenn meine Tochter den Bergischen Platt spricht wie z. B. „geh mal auf Seite“, stellen sich bei mir immer noch die Nackenhaare auf. *Lach* Ich habe einen Bachelor in Kulturwissenschaften, bin von Hause aus allerdings Bankkauffrau.

 

Lia: Du schreibst unter zwei Namen. Wer schreibt denn momentan ein Buch und was für eins wird dein nächstes?

 

Bettina: Nächstes Jahr erscheint ein Liebesroman, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Jetzt bin ich gerade in der Findungsphase nach einem neuen Romanprojekt, aber es wird auf jeden Fall etwas Historisches unter meinem Klarnamen Bettina Lausen. Also Mittelalter oder 20. Jahrhundert. Näheres weiß ich selbst noch nicht.

 

Lia: Wie entwirfst du eine Geschichte? Wie fängst du an?

 

Bettina: Meist habe ich eine grobe Idee (wie z. B. bei der „Reformatorin von Köln“: Starke Frauenpersönlichkeit will die Schriften Martin Luthers verbreiten), dann recherchiere ich und meist verfestigt sich dann die Idee, und erste Charaktere drängen sich auf. Dann entwickle ich die Figuren und plane anhand der Heldenreise meinen Plot.

 

Lia: Könntest du dir vorstellen, auch in anderen Genres zu schreiben?

 

Bettina: Prinzipiell ja. Aber ich habe meine Genres gefunden: Krmi/Thriller und Historisches, wobei mein Herz für die historischen Romane schlägt. Fantasy könnte ich mir zum Beispiel gar nicht vorstellen.

 

Lia: Hast du auch einen Brotjob oder kannst du tatsächlich vom Schreiben leben?

 

Bettina: Die Frage ist nicht so einfach. In meinem Brotjob bin ich in Elternzeit. Ich versuche, in den drei Jahren Elternzeit das Schreiben inklusive Schreibwerkstätten und Lektorate zu meinem Brotjob zu machen.

 

Lia: Du wirst von der Literarischen Agentur Kossack vertreten. Wie hast du deine Agentur gefunden und wie hat sich dein Schreiben oder auch dein Veröffentlichen seit dem Ergattern einer Agentur verändert?

 

Bettina: Die Agentur habe ich bei den Liebesromantagen von DELIA (der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren) angesprochen. Es hat sofort gepasst. Ich bin richtig glücklich, von der Agentur betreut zu werden. Die Agentur hat mir zwei Verlagsverträge beschert, und neue Ideen kann ich immer direkt mit ihnen besprechen. Es ist viel wert, wenn man einen Partner hat, der einem sagt, was die Verlage gerade suchen.

 

Lia: Hat das Schreiben dein Lesen verändert? Also, siehst und liest du Bücher jetzt anders als früher?

 

Bettina: Auf jeden Fall. Ich verzeihe technische Fehler (wie z. B. Perspektivbrüche) viel weniger und breche Bücher, wenn sie mir nicht gefallen, schneller ab. Ich bin immer auf der Suche nach den Buchjuwelen. Außerdem lese ich fast nur die Genres, in denen ich selber schreibe.

 

Lia: Kannst du dich an dein allererstes beendetes Manuskript erinnern? Wurde es veröffentlicht?

 

Bettina: Natürlich! Es liegt „in der Schublade“ und kommt da nicht heraus. Das hatte ich 2005 geschrieben, bevor ich irgendein Schreibseminar besucht habe. Dementsprechend ist die Qualität. Das war mein Übungsprojekt, und es bekommt niemand zu Gesicht.

 

Lia: Was magst du am Autorensein am liebsten, was gar nicht?

 

Bettina: Ich mag das Kreativsein, die Recherche und die Lesungen, bei denen man so wunderbar mit den Leserinnen und Lesern in Kontakt treten kann. Ich mag es nicht, dass es eine vor allem sitzende Tätigkeit ist. Aber manchmal spreche ich Textpassagen auch beim Spazierengehen in mein Handy ein. ;-)

 

Lia: Du gibst sogar Schreibkurse und hast auch in der Autorenfachzeitschrift Federwelt (Heft Nr. 135) Tipps gegeben, wie man einen packenden Thriller schreibt. Wie laufen deine Schreibkurse ab, welche Themen behandelst du?

 

Bettina: Ich gebe Kurzgeschichten-Kurse, Romanwerkstätten und Schreibwerkstätten für Jugendliche. Alle laufen unterschiedlich ab. Am wichtigsten ist mir jedoch, dass ich den Spaß am Schreiben fördere und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Feedback zu ihren Texten gebe.

 

Lia: Du bietest sogar Schreibcoaching und Lektorat an, für wen sind diese Angebote geeignet?

 

Bettina: Für Autorinnen und Autoren, die am Anfang ihrer Schreibkarriere stehen, für solche, die sich einen fremden Blick auf ihre Texte wünschen oder für Self-Publisher, die vor Veröffentlichung ein Lektorat suchen.

 

Lia: So, jetzt kommen noch meine traditionellen Steckbrieffragen, ich bin gespannt:

 

Welches Buch liegt auf deinem Nachttisch? Mein Tolino mit der Bibel

 

Lieblingsschriftsteller*in? Zu viele und es ändert sich öfter. Hier mal eine Auswahl: Ronald H. Balson, Peter Prange, Sebastian Fitzek, Martin Suter, Karen Sander …

 

Lieblingsbuch? „The notebook“ von Nicholas Sparks

 

Lieblingsmusik beim Schreiben? Ruhige Musik, (nicht lachen ;-) oft auch modernen Country. Das ist ein Mitbringsel von meinem Schüleraustausch in den USA.

 

Lieblingsmusik, wenn du nicht schreibst? House, Dance

 

Lieblingslied? „After Dark“ von Tori Harper

 

Lieblingsfilm? Paycheck

 

Lieblingsserien? „Haus des Geldes“, „Die Telefonistinnen“, „Unsere Mütter, unsere Väter“

 

Lieblingsort? Im Wald und in der Natur

 

Lieblingsessen? Pizza

 

Lieblingsgetränk? Apfelschorle

 

Hobbies? Wandern, Lesen, Malen (erst seit den Recherchen zu meinem letzten Roman: Zwei meiner Protagonisten sind Malerinnen)

 

Lieblingstier? Giraffe

 

 

 

Vielen Dank für das nette Interview!