Der Nano naht

Es ist ja erst September, gut, noch genau bis übermorgen, aber trotzdem. Das Wort "Nano" ist jedenfalls schon lange gefallen. Diejenigen, die nicht mitmachen, kennen ihn vielleicht noch gar nicht? Nano ist eine Abkürzung für NaNoWriMo, welches wiederum eine Abkürzung ist für "National Novelists Writers' Month" und der findet seit 1999 jährlich im November statt. Ziel ist es in dem einen Monat (vom 1.11. um 0:00 Uhr bis zum 30.11. um Mitternacht) einen kompletten Roman fertigzuschreiben. Genau genommen: mindestens 50.000 Wörter. Wenn man das schafft, bekommt man am Ende eine virtuelle Plakette mit dem Nano-Winner-Logo und man kann auch ein paar andere Vergünstigungen in Anspruch nehemn, die jedes Jahr ein wenig anders ausfallen (vergünstigt Autorensoftware kaufen, ein paar Exemplare des eigenen Romans umsonst drucken lassen etc.). Näheres dazu auf der Nanowrimo Homepage (www.nanowrimo.org), wo man sich natürlich auch anmelden kann, um am Nano teilzunehmen. 

 

Laut dieser offiziellen Webseite des Veranstalters haben letztes Jahr 310.095 Autoren weltweit am Nano teilgenommen. Und seit des ersten Nanos wurden wohl über 250 Nano-Romane traditionell veröffentlicht. Darunter zum Beispiel "Water for Elephants" von Sara Gruen, "The Night Circus" von Erin Morgenstern und noch viele andere. Übrigens erscheint auch mein allererster Nano-Roman nächsten Herbst im Bookshouse Verlag. Letztes Jahr habe ich nämlich im November den zweiten Teil zu meiner Nacht der Elemente geschrieben. Das Manuskript hieß zu dem Zeitpunkt noch: "Wen die Nacht verschlingt" und hatte 50.040 Wörter. Letztes Jahr habe ich also zum ersten Mal den Nano mitgemacht und ich habe fest vor es dieses Jahr wieder zu versuchen. Erstens, weil ich dann hoffentlich am Ende ein fertiges Manuskript auf meinem PC habe und zweitens weil es einfach Spaß macht.

 

Wenn man offiziell mitmachen möchte, muss man sich nur auf der nanowrimo-Homepage mit einem Nickname anmelden und dort einen Roman anlegen. Titel reicht, wer möchte kann noch ein wenig Beschreibung hinzufügen und vielleicht ein selbst erstelltes Cover hochladen. Man kann sich Writing Buddies, also andere Nanoschreiber hinzufügen und im Auge behalten, wie weit die anderen schon sind. Man trägt täglich oder zumindest regelmäßig seine aktuellen Wortzahlen ein und ganz am Ende muss man seinen Roman validieren, d.h. den ganzen Text in eine Box eingeben und von der NanoWriMo Seite nachzählen lassen, ob die 50.000 erreicht wurden. Es ist übrigens kein Problem, wenn man die 50.000 überschreitet.

 

Für mich als Drauflosschreiberin ist der Nano genau das Richtige, denn es ist nicht schlimm, wenn man keinen Plot hat. Man fängt einfach an und schreibt jeden Tag seine Seiten, bis die 50.000 Wörter am Ende stehen. Den Nano gibt es übrigens nicht nur auf der offiziellen Webseite, sondern auch im Tintenzirkel, einem Autorenforum, in dem ich Mitglied bin. Dort wird jedes Jahr im Herbst ein Naniten-Board eröffnet und jeder der mitmachen möchte, kann sich für die Arbeitsgruppe freischalten lassen und dann dort einen Thread zu seinem diesjährigen Nano-Roman erstellen. Schreibt man mehrere Romane, darf man natürlich zwei Threads aufmachen und mehr. Toll daran ist natürlich, dass man den anderen Naniten schon frühzeitig erzählen kann, was man schreiben wird und auch Rückmeldungen erhält, die anspornen. Wer möchte, kann auch Textschnipsel aus dem Nano-Projekt posten, die ich auch von anderen spannenden Projekten immer sehr gerne lese. Das alles natürlich nur, wenn man neben dem eigentlichen Schreiben überhaupt dazu kommt ...

 

Auch für dieses Jahr habe ich mich schon angemeldet, es ist einfach zu verlockend. Mit den 50.000 Wörtern hat man am Ende ungefähr 215 Buchseiten raus. Leider weiß ich für dieses Jahr noch nicht ganz genau, was ich schreiben werde, aber ein bisschen Zeit bleibt mir ja noch!