Wie schaffst du das nur alles? Zeitprobleme.

Ab und zu bekomme ich die Frage gestellt: wann schreibst du überhaupt? Weil wenn man berufstätig ist, oder zumindest Halbzeit arbeitet, vielleicht noch Familie hat und einen Haushalt ja sowieso, Sport machen möchte, ab und an was essen muss (und auch gerne kocht) ... ach, und schlafen muss man ja auch noch ... irgendwann sind jedenfalls alle 24 Stunden des Tages voll. Tja, da hilft nur: Prioritäten setzen und sich Zeit nehmen. Das ist natürlich flexibler, wenn man keine Deadlines im Nacken hat, aber manchmal helfen auch gerade die sich Extrazeit freizuschaufeln. Weil man dann eben muss. An den Tagen, an denen ich ins Büro fahre und erst spät wieder zuhause bin, schreibe ich abends, nachdem ich meine Tochter ins Bett gebracht habe. Manchmal reichen meine Reserven dann aber auch nur noch für ein bisschen Emails lesen und beantworten oder mal bei Facebook reinschauen. An den Wochenenden, wenn ich mal längere Strecken mit der Bahn fahre, schreibe ich eben in der Bahn, das klappt eigentlich ganz gut. Musik auf die Ohren und los. Blöd ist es nur, wenn man keinen reservierten Sitzplatz hat oder aber die Bahn beschließt aus welchen Grünen auch immer einen Ersatzzug zu schicken, der überhaupt keine reservierten Plätze hat oder noch schlimmer: diese nicht angezeigt werden. Dann kann es passieren, dass man ständig einen neuen Platz suchen muss. Laptop zuklappen, alles unter den Arm klemmen und weiter. An solchen Tagen kann es passieren, dass ich dann lieber einfach nur lese. Ein Buch ist schließlich wesentlich schneller verstaut, als ein Laptop.

 

Und dann gibt es da noch meine zwei freien Tage unter der Woche, an denen ich nicht arbeiten gehe. Da habe ich bis ein Uhr Zeit, bis die Schule vorbei ist. Dummerweise sammeln sich auch noch alle anderen Dinge an, die ich an diesen beiden Tagen erledigen muss: Sport, Haushalt, Verabredungen. Aber es klappt ganz gut meistens, denn schreiben brennt mir unter den Nägeln. Ich muss doch wissen, wie die Geschichte weitergeht oder ich möchte einen fertigen Roman endlich fertig überarbeiten, damit er an die Betaleser geschickt werden kann oder gar an einen Verlag kann. Es hilft an den freien Tagen jedenfalls sich Zeitlimits zu setzen, um 11 beispielsweise mache ich dann Sport und wenn danach noch Zeit ist, kann ich noch ein bisschen weiterschreiben. Daher versuche ich auch zum Beispiel Einkäufe an den Arbeitstagen zu erledigen, damit ich die halbe Stunde schon mal gewonnen habe für die freien Tage. Und wenn meine Tochter dann nachmittags verabredet ist, habe ich auch dann noch Zeit für den Haushalt oder mache das zwischendurch.

 

Die Antwort lautet also einfach: ich schreibe, wann immer ich Zeit habe. Gut, ein bisschen in der Stimmung sein muss ich auch, sonst kommt nicht viel dabei heraus. Aber das gute ist ja: ich liebe das Schreiben und daher habe ich immer ganz schnell wieder Lust dazu.